Die Entstehungsgeschichte des GARNROLLERs – eine mobile Schneiderei.

Im April 2020 kam es nach intensiver Suche zum Kauf eines gebrauchten Transporters. Vor meinem Kauf hat er Brötchen ausgeliefert, nun soll er zu einer rollenden Schneiderei umgebaut werden.
Eine intensive Planungsphase für den Ausbau und schweißtreibende Dreckarbeiten in der Anfangsphase ergaben ein gutes Gleichgewicht.
Viele Dinge wollen auf kleinstem Raum ihren Platz finden und aufeinander abgestimmt sein: Fenster, Elektronik, Dämmung, Heizung, Wandverkleidung, Wasser, Herd, Holzofen, Kühlschrank,viel Stauraum; und das wichtigste, die Industrie-Nähmaschine.

Der Fenstereinbau – olala, das war spannend!
Ganz schön aufregend, einfach Löcher in den Bus zu schneiden! Nach 3 Stunden war das erste Fenster drin. Am nächsten Tag haben wir uns dann an das doppelt so große Seitenfenster gewagt. Puh, es hat alles geklappt.
Die Isolierung (gegen Schall, Wärme und Kälte) – hauptsächlich mit Jute. Die Jutematten sind ein Upcycling-Produkt aus alten Kakaosäcken von Rittersport. Die Fasern werden aufbereitet und Sodasalz wird beigemischt, was als Brandschutzmittel dient. Gebunden werden die Fasern mit recycleten PET-Fasern. Die Matten haben sehr gute Dämmwerte und sind resistent gegen Schimmelwachstum. Darüber wird eine Dampfbremse festgetackert, die verhindert, dass Feuchtigkeit aus der Luft in die Juteschicht eindringen kann. Andersherum kommt aber Feuchtigkeit durch die Folie durch in den Innenraum.
Die Standheizung – wird mit Diesel aus dem großen Bustank gespeist. Damit das funktioniert haben wir die Dieselpumpe aus dem Bus ausgebaut und eine Verbindungsleitung gelegt.
Bis hierhin sind die Dreckarbeiten weitestgehend erledigt und im Bus lässt es sich bei den kommenden niedrigen Temperaturen super arbeiten, durch die eingebaute Heizung.